Badmintonschläger  

   Aufbau:

Ein moderner Wettkampf-Schläger hat eine Länge zwischen 65 und 68 cm, wobei zum Einen die Kopfform, zum Anderen die Schaftlänge eine Rolle spielt. Er besteht in der Regel aus "einem Guss" (nur einfache Schläger haben noch ein T-Stück aus Metall am Schaft-Kopf-Übergang). Mit Werkstoffen wird von den Herstellern viel experimentiert, wobei sicher am häufigsten eine Karbon-Composite-Bauweise Verwendung findet. Auch Mischaufbauten aus Karbon-Schaft und Metallkopf bzw. Karbon-Gemanteltem Metallschaft und Vollkarbon-Kopf finden Verwendung, die Griffstärken unterscheiden sich ebenfalls. Hier muss man selbst entscheiden, wie gut der Schläger in der Hand liegt.

Beschleunigung:

Unter der Beschleunigung eines Rackets ist die Abspring-Geschwindigkeit des Balles zu verstehen. Hierfür entscheidend ist vor allem die Flexibilität, Länge und Rückschnellkraft des Schlägerschaftes. Ebenso spielt die Art der Besaitung (Kunstdarm oder Naturdarm) und deren Bespannhärte eine Rolle.

Kontrolle:

Unter Kontrolle versteht man einerseits die möglichst geringe Beeinflussung des Materials auf die vom Spieler vorgegebene Schlagrichtung, andererseits das Ballgefühl (Feedback), das der Schläger dem Spieler vermittelt. Auch hier spielt die Art der Besaitung eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Handling:

Handling meint hier, wie gut sich ein Schläger "dirigieren" lässt, vor allem, wie schnell er Bewegungsimpulsen in eine gewünschte Schlagrichtung folgt. Ein gutes Handling steht in engem Zusammenhang mit dem Balance-Punkt und dem Gewicht eines Schlägers.

Balance-Punkt:

Er gibt die Gewichtsverteilung des Schlägers an.

1. Offensiv:
hoch, kopflastig (über 29)

2. Vario-offensiv:
ausgewogen (28,5 - 30,5)

3. Defensiv:
niedrig, grifflastig (unter 29,5)

4. Allround:
niedrig-ausgewogen (28 - 30,5)

Gewicht:

Ein geringes Gewicht macht noch kein gutes Racket aus. Produktionstechnisch ist es heute möglich, Rackets unter 85 g zu bauen. Doch diese Superleichtgewichte haben sich letztlich nicht bewährt, da es Ihnen an der nötigen "Schwungmasse" fehlt. Das Gewicht der heutigen Karbon-Rahmen hat sich zwischen 85 g und 98 g eingependelt.

Torsion:

Sie bedeutet hier eine Verdrehung um die Schläger-Längsachse. Ein Racket sollte eine hohe Torsionsfestigkeit haben, um während des Ballkontaktes die gewünschte Schlagrichtung nicht zu beeinflussen.

Kopfform:

In den letzten Jahren wurde mit der "idealen" Kopfform häufig experimentiert. Folgende Formen haben sich jedoch besonders bewährt:

Standard Isometrisch
Standard-Kopfform Isometrische Kopfform

1. Standard:
Hohe Steifigkeit, gutes Handling, sehr präzises Spielverhalten

2. Isometrisch:
Fehlerverzeihend, weil 30% größerer Sweet-Spot (ideale Trefferfläche), präzises Spielverhalten, Schaft muss gegenüber vielen neuen Formen nicht verkürzt werden.

Besaitung

Besaitungsmaschine
Saitenstärke:

Grundsätzlich sind dünne Saiten dickeren Saiten gleichen Typs in Beschleunigung, Kontrolle und Vibrationsdämpfung überlegen. Allerdings hat ein geringerer Durchmesser auch eine mäßigere Haltbarkeit zur Folge. Ein Treffer im Randbereich führt oft zum Riss der Saite. Schläger mit größeren Saitenabständen sollten daher mit dickeren Saiten bespannt werden.

Bespannhärte:

Wie hart Sie Ihren Schläger besaiten lassen, hängt von mehreren Faktoren ab, wie z.B. Schlägertyp, Spielstil, Saitenmaterial, verwendete Ballsorte oder eventuelle Armprobleme. Grundsätzlich gelten aber folgende Aussagen: Eine hohe Bespannhärte verbessert die Ballkontrolle. Geringere Bespannhärte verbessert Ballbeschleunigung, Vibrationsdämpfung, Haltbarkeit und vergrößert den Sweet-Spot. Die Veränderung der individuellen Bespannhärte sollte nur in kleinen Schritten von ca. 0,5kg vorgenommen werden. Als guten Wert kann man im Mittel ca. 8,5 kg Bespanngewicht annehmen, wobei Längs- und Quersaiten unterschiedlich hart gespannt werden.

Saitenauswahl:

Naturdarm-Saiten haben mit die besten Eigenschaften bezüglich Ballbeschleunigung, Ballkontrolle und der Aufprall Schock-Absorbierung, bis hin zum Rahmen-Randbereich. Zudem behalten Naturdarm-Saiten diese Eigenschaften über einen langen Zeitraum.

Multifile Kunst-Saiten neuerer Generation besitzen jedoch ähnliche Spieleigenschaften wie Naturdarm, sind in der Anschaffung billiger und gegenüber Feuchtigkeit und Temperatur unempfindlicher.

Spannungserhalt:

Eine Bespannung verliert erfahrungsgemäß bereits 8 Stunden nach der Besaitung ca. 10% ihrer Elastizität. Nach 4 Wochen und ca. 20 Stunden Bespielzeit beträgt der Elastizitätsverlust bereits über 20%. Das bedeutet, dass eine Saite nicht erst dann unbrauchbar ist, wenn sie reißt, sondern bereits dann, wenn sie einen Großteil ihrer Elastizität, Vibrationsdämpfung, Beschleunigung und Rücksprungkraft verloren hat. Minderwertige, unelastische Kunstsaiten, die oft einen hohen Aufprallschock haben, können eine Überbelastung der Arm-Muskulatur und des Sehnen-Apparats zur Folge haben.

Naturdarm-Saite Kunststoff-Saite
Naturdarm-Saite Kunststoff-Saite


  
 
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